Du willst dir ein neues Auto kaufen? Oder endlich aus dem Dispo raus? Dann kommst du an einem Thema nicht vorbei: Dein Schufa-Score. Und ja – der kann über dein finanzielles Leben entscheiden. Ob du einen Kredit bekommst oder nicht, hängt oft allein an dieser Zahl.
Aber keine Panik! Selbst wenn dein Score aktuell aussieht wie ein Mathetest mit Note 5 – es ist noch nicht zu spät. Hier erfährst du, wie du deinen Schufa-Score langfristig verbesserst – ganz ohne Hokuspokus. Und mit jeder Menge Tipps, die selbst Opa verstehen würde.
Was ist der Schufa-Score überhaupt?
Bevor wir deinen Score auf Hochglanz polieren, lass uns erstmal klären, was das überhaupt ist. Die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist sowas wie das geheime Archiv deiner finanziellen Vergangenheit. Sie speichert Daten über dein Zahlungsverhalten – also:
- Hast du Kredite aufgenommen?
- Hast du Rechnungen pünktlich bezahlt?
- Gab’s Mahnungen oder gar Inkassoverfahren?
Aus diesen Infos berechnet sie deinen Score-Wert – eine Zahl zwischen 0 und 100 %. Je höher, desto besser. Ein Score von über 97,5 % gilt z. B. als sehr gut – das heißt: Banken sehen dich als risikoarm. Unter 90 % wird’s langsam kritisch – Kredite bekommst du dann nur noch mit Glück (oder gar nicht).
Wichtig: Du hast nicht nur einen Score. Es gibt Basis-Score, Branchenscores für Banken, Telekom, Handel usw. – und die unterscheiden sich. Die Schufa rückt aber meist nur den Basis-Score raus. Und der ist für dich entscheidend.
Wie du deinen aktuellen Schufa-Score kostenlos herausfindest
Bevor du deinen Score verbessern kannst, musst du ihn erstmal kennen. Zum Glück geht das ganz einfach – und kostenlos.
Datenkopie nach Art. 15 DSGVO anfordern
Die Schufa ist gesetzlich verpflichtet, dir einmal pro Jahr eine kostenlose Selbstauskunft zu schicken. Das geht hier.
Du brauchst:
- Kopie deines Ausweises
- Adresse
- etwas Geduld (ca. 1–3 Wochen Wartezeit)
Dann bekommst du eine schöne DIN-A4-Flut mit all deinen gespeicherten Infos. Darin findest du:
- deinen aktuellen Score
- welche Banken, Firmen & Verträge gespeichert sind
- ob es negative Einträge gibt (Mahnbescheide, Inkasso, etc.)
Wenn da was nicht stimmt, kannst du es löschen lassen. Einfach bei der Schufa melden – mit Nachweis.
Diese 5 Dinge verbessern deinen Schufa-Score wirklich
Jetzt geht’s ans Eingemachte. Hier kommen die praktischen Hebel, mit denen du deinen Score systematisch auf Vordermann bringst.
1. Rechnungen pünktlich zahlen (ja, wirklich)
Klingt banal – ist aber die wichtigste Regel. Eine einzige vergessene Rechnung kann monatelang deinen Score verhageln.
Was zählt alles?
- Kreditraten
- Handyverträge
- Online-Bestellungen auf Rechnung
- Strom & Internet
Tipp: Richte Daueraufträge ein oder nutze Lastschrift, damit nichts untergeht. Zahlungserinnerungen alleine schaden nicht – aber Mahnbescheide tun es definitiv.
2. Weniger Konten = besserer Eindruck
Die Schufa bewertet nicht nur dein Verhalten, sondern auch deine „Datenlage“. Wer zig Konten und Kreditkarten hat, wirkt – aus Sicht der Algorithmen – unkontrolliert.
Reduziere also:
- überflüssige Girokonten
- ungenutzte Kreditkarten
- alte Kundenkonten bei Versandhäusern
Jedes Konto = ein Datensatz. Weniger ist hier wirklich mehr.
3. Nicht zu viele Kreditanfragen stellen
Wenn du jeden zweiten Monat irgendwo einen Kredit „anfragst“, sieht das… sagen wir mal… verzweifelt aus. Das Problem: Nicht jede Anfrage ist „neutral“.
Es gibt zwei Arten:
- Anfrage Kreditkonditionen (schufaneutral!)
- Anfrage Kredit (wirkt sich auf Score aus!)
Achte also immer darauf, dass Anbieter nur eine Konditionsanfrage stellen. Seriöse Portale wie Verivox oder FINANZCHECK.de machen das automatisch richtig.
4. Alte, erledigte Verträge löschen lassen
Auch wenn du einen Kredit längst abbezahlt hast – die Schufa speichert den Eintrag noch drei Jahre danach. Warum? Weil sie’s kann.
Aber: Du kannst einen Antrag auf vorzeitige Löschung stellen, wenn:
- der Kredit erledigt ist
- keine offenen Zahlungen bestehen
- es keine negativen Einträge dazu gab
Auch bei Inkasso-Sachen gilt: Wenn du sie sofort bezahlst, kann der Eintrag oft nach einem Jahr gelöscht werden – statt nach drei.
5. Positivhistorie aufbauen
Dein Score wird besser, wenn du regelmäßig „braves Zahlungsverhalten“ zeigst. Das heißt:
- Kredit aufnehmen → fristgerecht zurückzahlen
- Rechnungen → ohne Mahnung bezahlen
- Verträge → über längeren Zeitraum sauber bedienen
Je länger du zuverlässig bist, desto stärker wird deine „Vertrauenspunkte-Bilanz“ bei der Schufa.
Also: Finger weg von Kurzzeitverträgen, Dispo-Hopping oder wildem Anbieterwechsel. Langfristige Zuverlässigkeit ist hier King.
Fehlerkorrektur: Was tun bei falschen oder veralteten Schufa-Einträgen?
Fehler passieren. Auch bei der Schufa – und leider öfter als du denkst. Wenn du einen falschen Eintrag findest (z. B. „offener Kredit“ obwohl abbezahlt), solltest du:
Schritt 1: Beweise sammeln
- Kontoauszüge
- Schreiben des Gläubigers
- Mahnbescheide (falls fälschlich)
Schritt 2: Bei der Schufa melden
Das geht online oder per Post. Sie sind verpflichtet, innerhalb von 4 Wochen zu prüfen.
Schritt 3: Anbieter kontaktieren
Oft ist der Fehler auch beim Gläubiger passiert. Ruf an, klär das – und bitte sie, den Eintrag bei der Schufa zu aktualisieren.
Wichtig: Lösche keine echten Einträge ohne Grund. Manipulation wird erkannt – und kann langfristig mehr schaden als helfen.
Wie lange dauert es, bis sich der Schufa-Score verbessert?
Geduld ist hier keine Tugend, sondern ein Muss. Dein Score aktualisiert sich vierteljährlich – also alle 3 Monate. Verbesserungen wirken sich oft erst Monate später sichtbar aus. Ein gelöschter negativer Eintrag kann den Score sofort anheben – aber das ist selten. Die meisten Veränderungen sind schleichend, aber dafür nachhaltig.
Wenn du alle Tipps aus diesem Artikel beachtest, kannst du deinen Score in 6–12 Monaten deutlich verbessern.
Letzte Änderung: August 23, 2025